von martha » Do, 19.07.2007 23:58
Ich hab mir den Film heute angesehen und muss mich leider dem Gros der Kritiker anschließen.
Ich hatte mich so drauf gefreut, den Film hier überschwänglich loben zu können, aber Peter Falk spielt hier wirklich eine mehr als überflüssige Rolle in einem noch überflüssigeren Film.
Immerhin brauchte man nicht lange auf das Columbo-Gesicht zu warten.
Bereits nach ca. 10 Minuten hat er seinen Einsatz mit bekannter Synchronstimme. Falk darf vielleicht 90 Sekunden lang gute Ratschläge an Nicolas Cage richten und noch ein klein wenig Pool-Billard spielen.
Dann verschwindet er wieder von der Bildfläche und ward nicht mehr gesehen.
Er spielt wohl sowas ähnliches wie 'nen "väterlichen Freund". Wenn man Falk fragen würde, was er da spielt, wüsste er's wohl selber nicht.
Als Zuschauer des Films war ich auch nicht weiter daran interessiert, mehr zu wissen.
Als der Film nach 90 Minuten zu Ende war, guckten sich die meisten Leute verdutzt an und wirkten erfrischend ratlos.
Ich wollte schon aufstehen und den Sinn des Films erklären, aber ich hab noch rechtzeitig gemerkt, dass ich den Sinn selber nicht ganz begriffen hatte.
Die Grundidee ist ja nicht schlecht:
Ein Mann, der sein Geld als Magier verdient, kann bis zu 2 Minuten in die Zukunft sehen.
Aber dann das übliche: Das FBI will diesen Mann ködern, um zu erfahren, wo eine Terroristengruppe eine Atombombe versteckt hält. Gähn!
Die Gabe des Mannes wird ja anfangs noch ganz amüsant ausgespielt, aber mit der Zeit wird's mir einfach zu kompliziert, mir immer wieder vorstellen zu müssen, was der Mann nun weiß oder wissen könnte oder noch nicht weiß...
Zwischendurch wird Cage dann auch mal von einem Killer erschossen.
Aber alles kein Problem. Der Mann ist ja Hellseher, und so setzt die Szene noch mal neu an. Jetzt weiß er ja, dass sich ein Killer postiert hat, und das Unheil kann abgewendet werden.
Cage unternimmt auch mehrere Versuche, eine Frau anzubaggern. Er weiß ja immer, wie sie reagiert und probiert deshalb verschiedene Anmachversuche aus.
Sowas hat man natürlich in dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" bereits gesehen, und zwar wesentlich besser.
War es dort unglaublich innovativ, erscheint es in "Next" wirklich nur als müder Abklatsch.
Und warum Cage sich so partout weigert, das Leben von 6 Millionen Menschen zu retten, und stattdessen lieber mit seiner neuen "Flamme" in die Prärie düst, leuchtet so gar nicht ein.
Nee, datt war wirklich nix berauschendes.
Und Peter Falk kann ich nur den Rat geben: Mach lieber noch 'n Columbo!
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."