Nur mal angenommen, die Herren Levinson und Link wären in den 60er-Jahren nicht auf die Idee gekommen, Columbo in Serie zu schicken...hätte ein momentaner Ideengeber vielleicht die Chance gehabt, unseren Inspector in der heutigen Zeit etwa als "Tatort"-Kommissar aufzubauen?
An den zum Aufbau eines Charakters nötigen Macken fehlt es ja nicht..
Columbo hat einen verhaltensgestörten Hund...ein labil gestaltetes Auto, das aber überraschend doch gewisse Strecken meistert...immer die gleichen Klamotten an und bei neuem Mantel Probleme beim Denkvermögen...er qualmt ohne Unterlass...hat 'ne Frau, die nie auftaucht...
Gut, Faber hat in Dortmund auch mal 'nen kompletten Schreibtisch zertrümmert, aber Columbo knallt einem Mörder zumindest mal die Kaffeekanne vor die Optik.
Ich denke, das sind gute Voraussetzungen, um auch in der Neuzeit als bekloppter Kommissar durchgewunken zu werden.
Oder ist es eher 'ne Frage der wenig aktuellen Thematik bei Columbo?
Würde man aus der Santini-Folge heute eher eine reine Nazi-Geschichte machen und sich nicht darum kümmern, wo der Schurke während der Wassertanknummer tatsächlich war?
Würden gesellschaftskritische Themen die Oberhand gewinnen gegenüber indizienorientierter Ermittlungsarbeit?
Welche Chance hätte Columbo in der neuzeitlichen Ermittlungswelt?
Hätte er überhaupt eine?